Podcast: "Wir sind die radikale Mitte!": Warum der Oberallgäuer Tommy Schwellinger bei der Bundestagswahl für "Die Partei" angetreten ist

25. Oktober 2021 06:14 Uhr von Holger Mock
Tommy Schwellinger, Direktkandidat für 'Die Partei' bei der Bundestagswahl 2021, im Podcast auf all-in.de.
Tommy Schwellinger, Direktkandidat für "Die Partei" bei der Bundestagswahl 2021, im Podcast auf all-in.de.
Holger Mock

Tommy Schwellingers Lieblings-Zitat: "Wenn Politiker nur noch Satire machen, müssen Satiriker wohl Politik machen." Der Satz stammt aus dem Wahlwerbespot eines seiner Parteikollegen von "Die Partei", einer Partei, bei der man nicht weiß: Was ist Politik und was ist Satire? Soll oder muss man "Die Partei" ernst nehmen? Oder ist das schon wieder genau falsch herum gedacht?

Warum "Die Partei"?

Tommy Schwellinger (37) aus Durach war bei der Bundestagswahl 2021 Direktkandidat für "Die Partei" im Wahlkreis Oberallgäu. Zum ersten Mal ist damit ein Vertreter dieser Partei in diesem Wahlkreis für den Bundestag angetreten. Warum er das gemacht hat, obwohl er von vornherein nicht den Hauch einer Chance hatte, erzählt er im Podcast.

Merkwürdige Plakate - Botschaften mit Absicht!

Darüber hinaus geht es um die lustigen, teils auch derben und grenzwertigen Wahlplakat-Botschaften von "Die Partei" (Bsp.: "Menstruieren - Wie geil ist das denn?" oder auch "Nazis töten.").  Wie weit darf Satire im Wahlkampf gehen? Wird Satire überhaupt der Ernsthaftigkeit einer Bundestagswahl gerecht? Tommy Schwellinger hat dazu eigene Ansichten. Diese eigenen Ansichten auch ausdrücken zu dürfen, ist für ihn auch schon Teil der Begründung, warum er sich für "Die Partei" entschieden hat und nicht für eine etablierte Partei, bei der die Chancen auf ein Amt wesentlich besser wären.

"Die Partei": Entstanden durch Satire - angekommen im EU-Parlament

Die Partei "Die Partei" (allein das klingt schon lustig) haben im Jahr 2004 Redaktionsmitglieder des Satire-Magazins "Titanic" gegründet. Die Forderungen klingen dementsprechend meist absurd und sollen so der "ernsthaften" einen satirischen Spiegel vorhalten. Mitglieder von "Die Partei" sitzen mittlerweile in Stadt- und Gemeinderäten. Prominentester Politiker von "Die Partei" ist der Satiriker Martin Sonneborn, der Parteivorsitzende. Er ist seit 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments.