Podcast mit Anna Neumann aus Kaufbeuren: Allgäuerin (22) stellt sich mit Projekt "Glassic" gegen den Plastikmüll auf der Welt

11. April 2022 06:59 Uhr von Josef Brutscher
Anna Neumann aus Kaufbeuren unternimmt als Teil des Projekts 'Glassic' etwas gegen die Plastiküberflutung auf der Welt.
Anna Neumann aus Kaufbeuren unternimmt als Teil des Projekts "Glassic" etwas gegen die Plastiküberflutung auf der Welt.
Josef Brutscher

"Erst wenn man es mit eigenen Augen sieht wird einem wirklich bewusst, wie groß das Problem tatsächlich ist und wie real", sagt Anna Neumann aus Kaufbeuren im Podcast mit all-in.de. Die 22-jährige Studentin spricht von einem Problem, das uns alle betrifft und das zu einer globalen Bedrohung herangewachsen ist: Plastikmüll. Anna will dieses Problem angehen. Zusammen mit anderen Studierenden ist sie als Projektleiterin Teil des Start-Ups "Glassic", das in Südostasien eine Alternative zur Plastikflasche schaffen will. 

Die Idee von "Glassic"

"Glassic" will als sozialunternehmerisches Projekt auf unternehmerische und wirtschaftliche Art und Weise ökologische und soziale Probleme lösen. Speziell hat sich das Start-Up zum Ziel gesetzt, das Problem der Einweg-Plastikflasche anzugehen. Mit einer eigens produzierten Glasflasche soll in Südostasien, einem der am stärksten von Plastikmüll betroffenen Gebiete auf der Erde, eine nachhaltige Alternative zu Plastik entstehen. "Wir können eine halbe Millionen Plastikflaschen im Jahr ersetzen durch unsere Glasflasche", sagt Anna zur aktuellen Situation des Projekts. 

Das Projekt vor Ort

Erster Standort des Start-Ups ist die Insel Ko Kut in Thailand. Dort hat sich "Glassic" schon tatkräftig etabliert. Ein eigenes Gebäude und die nötige eigene Wasserquelle sind dort bereits fester Bestandteil des Projekts. Außerdem warten vor Ort 18.000 Glasflaschen auf ihren Einsatz. Im April wird noch die Wasseraufbereitungsanlage installiert, um dann pünktlich zur touristischen Hochsaison im Herbst in den Geschäftsbetrieb zu starten. Langfristig können Anna und ihre Kollegen sich vorstellen, das Projekt auf andere thailändische Inseln, aber auch auf andere asiatische Länder auszuweiten. 

Der Kreislauf der "Glassic"-Flaschen

Dabei achtet Glassic nicht nur, was Plastik angeht, auf Nachhaltigkeit. Weil der komplette Kreislauf lokal und direkt vor Ort stattfindet und das Wasser nicht vom Festland geliefert werden muss, spart das zusätzlich noch viel Co2 ein. "In dem Kreislauf, den wir schaffen, können wir bis zu 95 Prozent Co2 einsparen im Vergleich zur Plastikflasche", erklärt die 22-jährige Allgäuerin.

Im Detail läuft der Kreislauf so ab: Das Trinkwasser wird lokal aus der eigenen Wasserquelle abgeschöpft, aufbereitet und in die Mehrweg-Glasflaschen gefüllt. Nach der Abfüllung wird das Wasser an Kunden, wie Restaurants, Hotels etc. verteilt. Schließlich werden die Flaschen wieder eingesammelt, gereinigt und neu befüllt, um den nachhaltigen Kreislauf zu schließen. 

Das bewirkt "Glassic"

Es gibt zwar in Teilen der Welt einen großen Trend zur Nachhaltigkeit, aber es muss noch viel mehr passieren. Gerade in Asien heisst Plastik benutzen erst einmal immer noch wirtschaftlich gut gestellt zu sein, wie Anna erfahren hat. Die Glasflasche von "Glassic" soll deshalb nicht nur Plastik ersetzen und Co2 einsparen, sie soll über das Glasflaschen-Unternehmen hinaus ein allgemeines Bewusstsein für das Plastikproblem auf der Erde schaffen. Unterstützen kann man Glassic unter anderem über Spenden. Infos dazu gibt es aufhttps://www.glassic.world/.