Sohn und Schwiegertochter sind angeklagt: Prozess um Doppelmord von Altenstadt: Urteil könnte am 2. Mai fallen

18. April 2024 14:42 Uhr von Redaktion all-in.de
Der Mordprozess von Altenstadt geht zu Ende. Am 2. Mai könnte das Urteil gesprochen werden. (Symbolfoto)
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Der Prozess um den Doppelmord von Altenstadt nähert sich dem Ende entgegen. Auf der Anklagebank sitzt der Sohn des Getöteten und seine Schwiegertochter. Vor gut eine Woche räumte der 37-Jährige die Tat ein.

Diese Tat erschütterte im April 2023 die Region: Angehörige fanden ein Ehepaar tot in seinem Haus in Altenstadt (Landkreis Neu-Ulm). Einen Monat später nahm die Polizei den 37-jährigen Sohn des Paars und die 32-jährige Schwiegertochter fest. Seit Januar steht das Paar vor dem Landgericht Memmingen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, dass sie in der Nacht auf den 22. April 2023 den 70-Jährigen und seine 55-jährige Ehefrau aus Habgier getötet haben sollen. 

Mordprozess von Altenstadt nähert sich dem Ende - Urteil könnte am 2. Mai fallen

Die beiden sollen demnach die 55-Jährige erstochen und den 70-Jährigen erstickt haben. Damit hätten sie verhindern wollen, dass der Vater die Schenkung eines Hauses an seinen Sohn rückabwickeln lässt, lautet der Vorwurf der Anklage. Außerdem hätten sie auf das Erbe der beiden Opfer spekuliert.

Ein Polizeiauto steht am Abend des 23. April 2023 vor einem Einfamilienhaus in Altenstadt. Darin wurden die Leichen eines Ehepaars entdeckt. Die Polizei geht davon aus, das die beiden getötet wurden.
Ein Polizeiauto steht am Abend des 23. April 2023 vor einem Einfamilienhaus in Altenstadt. Darin wurden die Leichen eines Ehepaars entdeckt. Die Polizei geht davon aus, das die beiden getötet wurden.
picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Nun nähert sich der Prozess seinem Ende entgegen. Wie das Landgericht Memmingen mitteilte, sollen die Plädoyers der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage am Dienstagnachmittag, 23. April 2024 gehalten werden. Am Donnerstag, 25. April 2024, und am Dienstag, 30. April 2024, sollen die Plädoyers der Verteidigung folgen. Falls alles wie geplant klappt, könnte am Donnerstag, 2. Mai 2024, das Urteil verkündet werden. Die Hauptverhandlung beginnen jeweils um 9:00 Uhr.

Angeklagte äußert sich in einem Schreiben zu der Tat

Vor gut einer Woche räumte der Angeklagte die Tat ein. In einem Schreiben beschrieb er die Tat aus seiner Sicht, informierte das Landgericht Memmingen. Demnach sei der 37-Jährige über ein gekipptes Fenster in das Haus seines Vaters eingedrungen. Wegen eines Zerwürfnisses zwischen ihm und seinem Vater wollte er dem 70-Jährigen eine Schusswaffe "unterschieben", um ihn dann bei der Polizei anzuzeigen. Die 32-Jährige habe unterdessen vor dem Haus gewartet. 

Ehepaar in Altenstadt im Streit getötet

Für den Fall, dass sein Vater ihn überraschen sollte, hatte der 37-Jährige eine Messer aus der väterlichen Küche mitgenommen, hieß es weiter. Dann habe ihn jedoch nicht sein Vater, sondern dessen Partnerin überrascht. Und das habe den 70-Jährigen aufgeweckt. Daraufhin sei es zu einem Streit gekommen, bei der die beiden Opfer getötet wurden. 

Tatort als erweiterter Selbstmord inszeniert

In der Erklärung schilderte der Angeklagte außerdem, dass er sich nach der Tat entschlossen habe, den Tatort wie einen Selbstmord, beziehungsweise einen erweiterten Selbstmord zu inszenieren. Anschließend habe er gemeinsam mit seiner Ehefrau den Tatort verlassen.

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