Update 15:35 Uhr:Nach dem tödlichen Unfall in der Starzlachklamm, hat die Staatanwaltschaft Kempten nun Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Erste Ermittlungsergebnisse ergeben der Polizei nach, dass zwei Führern ("Guides") die fahrlässige Tötung der Frau zur Last gelegt wird. Die beiden Guides, eine 32 Jahre alte Frau und ein 49 Jahre alter Mann, betreuten die Gruppe, zu der die 27-jährige Verstorbene gehörte. Ein weiteres Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung leitete die Staatsanwaltschaft gegen zwei weitere Guides ein. Diese beiden Guides im Alter von 38 und 60 Jahren leiteten die andere Gruppe des 31-jährigen Verletzten.
Zentrale Frage der Ermittlungen: Warum waren die Gruppen in der Klamm?
Zu den zentralen Fragen der Ermittlung gehört weiterhin die Frage, wieso sich die Gruppen trotz der Witterung und des schnell ansteigenden Wasserpegels in der Starzlachklamm befanden. Die weiteren Ermittlungen der Polizei unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Kempten gestalten sich umfangreich. Unter anderem steht noch eine größere Zahl an Zeugenvernehmungen an, sodass die Polizei in den nächsten Tagen voraussichtlich nicht mit neuen Erkenntnissen rechnet.
Berichtigung einer Verwechslung
Außerdem teilte die Polizei mit, dass ein Umstand der bisherigen Berichterstattung berichtigt werden muss: Bisher hieß es, dass ein 49-jähriger Mann schwer und ein 31-jähriger Mann leicht verletzt worden sind. Dies stellt eine Verwechslung dar. Richtig ist, dass der 49-jährige Mann leicht verletzt wurde und das Krankenhaus gestern im Lauf des Tages wieder verlassen konnte. Der 31-jährige Mann hingegen wurde schwer verletzt und befindet sich noch immer in stationärer Behandlung. Es besteht jedoch keine Lebensgefahr.Update 8:00 Uhr: Wie gestern bereits berichtet, galt eine 27-jährige Frau in der Starzlachklamm als vermisst, die nach einem starken Anstieg des Wasserpegels mitgerissen wurde. Einsatzkräfte konnten sie heute nur noch tot bergen. Wie die ersten Ermittlungen ergeben haben, befanden sich gestern mehrere Veranstalter mit geführten Canyoning-Touren in der Starzlachklamm. Einige dieser Gruppen wurden offenbar nach dem Starkregen vom binnen 10-15 Minuten rasch ansteigenden Pegel durch die Wassermassen vom weiteren Fortkommen abgeschnitten. Dabei wurden mindestens acht Personen eingeschlossen und mindestens drei Personen mitgerissen, die 27-jährige Frau galt anschließend als vermisst. Ein 49-jähriger Mann wurde schwer, ein 31-jähriger Mann leicht verletzt. [video]https://www.youtube.com/watch?v=ns46DGeiX7k[/video]
Abbruch der Suche
Nach der Alarmierung leiteten die Einsatzkräfte umfangreiche Rettungs- und Suchmaßnahmen ein. Sie retteten mehrere Personen aus der Klamm, darunter die beiden verletzten Männer. Parallel dazu starteten sie die Suche nach der vermissten Frau. Diese mussten mit Einbruch der Dunkelheit und aufgrund des nach wie vor hohen Wasserstands erfolglos abgebrochen werden. In den frühen Morgenstunden des 03.09.2022 nahmen die Einsatzkräfte die Suchmaßnahmen wieder auf und fanden die Frau bereits wenig später leblos in der Klamm. Ein hinzugerufener Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen.
Der 49-Jährige befindet sich in stationärer Behandlung im Krankenhaus, der 31-jährige Leichtverletzte soll das Krankenhaus im Laufe des heutigen Tages verlassen können. Die Alpine Einsatzgruppe des Polizeipräsidium Schwaben Süd/West hat die Ermittlungen aufgenommen. Aufgabe der Ermittlungen wird es auch sein, eventuell bestehende Verantwortlichkeiten der Veranstalter zu prüfen.150 Kräfte im Einsatz
Im Einsatz waren die Bergwacht Sonthofen, die Bergwachtcanyonrettungsgruppe, die Wasserwacht, die DLRG, die Feuerwehr, der Rettungsdienst, die Hubschrauber Christoph 17 und Edelweiß 2, die Alpine Einsatzgruppe der Polizei, die Polizeiinspektionen Sonthofen, Immenstadt und Kempten, das KIT Berg und Land und das THW mit insgesamt rund 150 Einsatzkräften an beiden Tagen.Update, 20:45 Uhr:Aufgrund der Dunkelheit ist die Suchaktion in der Starzlachklamm vorerst beendet worden. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West wird die Suche nach der vermissten Person am Sonntagmorgen fortgesetzt. Bei den zwei verletzten Männern soll es sich um Mitglieder einer Canyoning-Gruppe handeln. Auch die vermisste Frau war Teil der Gruppe, so die Polizei. Update, 18:50 Uhr: Nach Angaben des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West läuft der Einsatz in der Starzlachklamm weiter. Durch das Starkregenereignis sind in der Klamm zwei Personen verletzt worden. Aktuell läuft noch die Suche nach einer vermissten Person, so die Polizei. [embedcode=d2b8lw7s1ov][/embedcode]Ursprungsmeldung: In der Starzlachklamm bei Sonthofen läuft derzeit ein Einsatz von Polizei, Wasserwacht, Bergwacht, Feuerwehr und Rettungsdienst. Wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West auf Anfrage von all-in.de bestätigte, ging der Notruf um 15:31 Uhr ein. Derzeit befänden sich möglicherweise mehrere Personen in "Wassernot".
Möglicherweise Flutwelle durch Starkregen
Grund für den Einsatz war wohl ein plötzlich einsetzender Starkregen. Einsatzkräfte vor Ort bestätigen, dass Augenzeugen von einer plötzlichen Flutwelle berichteten. Laut dem Instagram-Auftritt der DLRG Sonthofen sind mehrere Personen vom Wasser eingeschlossen worden. Die Schnelleinsatzgruppe der DLRG-Sonthofen sei im Einsatz. [embedcode=0519n1s6xxtn][/embedcode]Weitere Informationen folgen.