Großeinsatz im Gipfelbereich: Waldbrand am Zunderkopf: Blitz war schuld!

25. Juli 2022 11:01 Uhr
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Großeinsatz am Zunderkopf bei Hohenschwangau wegen eines Brandes im Gipfelbereich.
Großeinsatz am Zunderkopf bei Hohenschwangau wegen eines Brandes im Gipfelbereich.
Bergwacht Füssen

Seit Donnerstagnachmittag hatte ein Waldstück auf dem Zunderkopf bei Hohenschwangau gebrannt. Am Freitagnachmittag hieß es endlich: "Brand gelöscht"! Brandursache war höchstwahrscheinlich ein Blitz. [embedcode=b4a84d3wjw][/embedcode]

Rauchentwicklung am Gipfel

Am Donnerstag gegen 15:00 Uhr wurden die Feuerwehr Schwangau und die Bergwacht Füssen zu einem Waldbrand im Bereich Zunderkopf/Bleckenau alarmiert. Vor Ort haben die Einsatzkräfte eine Rauchentwicklung im Gipfelbereich des 1.726 Meter hohen Zunderkopfes festgestellt. In diesem Bereich befanden sich Menschen, daher hat die Bergwach neben einem Polizeihubschrauber auch den in Reutte stationierten Rettungshubschrauber RK2 alarmiert. Ein Bergretter machte sich im Überflug ein Bild der Lage, dann stand fest: Zumindest sind keine Personen mehr im Brandgebiet. "Allerdings brannte eine Fläche von ca.150qm und drohte auf eine größere Fläche überzugreifen", heißt es im Bericht der Bergwacht Füssen.

Brandursache: Ein Blitz in der Nacht zuvor

Die Bergwacht vermutet wie die Feuerwehr als Brandursache einen Blitz. In der Nach auf Donnerstag hatte es ein Gewitter gegeben, bei dem eine Webcam in Schwangau vermutlich sogar den Blitz aufgezeichnet hat, der für den Brand verantwortlich war.

Großeinsatz mehrerer Bergwachten und Spezialisten

Der Einsatzleiter der Bergwacht Füssen hat wegen dieser Gefahr auch noch die Bergwacht Murnau mit dem Einsatzanhänger Natur- und Umweltschutz, 2 Fachberater Vegetationsbrand der BWB, die Bergwacht Allgäu mit dem LKLD Team, ein Tankanhänger und weitere Luftrettungsspezialisten der Bergwacht Füssen hinzualarmiert. Auch die Feuerwehr Schwangau rief weitere Spezialisten zu Hilfe: die Flughelfer der Feuerwehr Kempten. Bis etwa 21 Uhr löschten zwei Zweier-Teams aus Bergwacht und Feuerwehr gemeinsam den Brand. Die Feuerwehrleute waren mit spezieller Ausrüstung für Brandeinsätze durch die Bergwacht besonders gesichert. Dennoch wurde im Zuge der Löscharbeiten ein Feuerwehrmann leicht verletzt.

Freitag: Großeinsatz

Freitagmorgen um 06:00 Uhr ging der Einsatz weiter. Zusätzlich wurden die Flughelfergruppe der Feuerwehr Oberstdorf, die Alpine Einsatzgruppe der Polizei, ein privater Hubschrauberbetreiber und die Feuerwehr Füssen alarmiert. Auch Gerätschaften der Feuerwehr Pinswang / Tirol waren im Einsatz. Es wurden Behälter und Werkzeuge, Pumpen Schläuche an die Einsatzstelle geflogen. In Absprache mit der Feuerwehr wurden zunächst zwei Bergretter an die Einsatzstelle geflogen. Sie sollten die Hubschrauber einweisen, die Wasser an den Brandherd brachten und abwarfen. Solche Einsätze sind normalerweise Aufgabe der Feuerwehr. Allerdings ist "im Gebirge die klassische Rollenverteilung nicht immer konsequent einzuhalten", so die Bergwacht: "Die Teams aus Bergwacht und Feuerwehr arbeiteten äußerst harmonisch zusammen." Nach zahlreichen sehr erfolgreichen und Wasserabwürfen kamen drei zusätzliche Teams bestehend aus Bergrettern aus Füssen, Feuerwehrlern aus Oberstdorf und einen Alpinpolizisten an die Einsatzstelle zu den bodengebundenen Nachlöscharbeiten. Gegen 17:00 Uhr dann die Meldung: "Feuer aus". 

Umwelt- und Tierschutz am Rande der Löscharbeiten

Äußerst gezielte Löschmaßnahmen haben dafür gesorgt, dass auch der Umwelt- und Naturschutz nicht zu kurz kam. Beispielsweise konnten die Einsatzkräfte mehrere große Ameisenhaufen sichern. "Durch die rasche Bekämpfung des Brandes konnte der Lebensraum von zahlreichen bedrohten Tieren und Pflanzen erhalten werden", heißt es seitens der Bergwacht.