Es hätte ein Traumurlaub sein sollen, wurde aber zur Odyssee. Acht Kreuzfahrt-Passagiere haben nach einem Land-Ausflug im afrikanischen Inselstaats São Tomé und Príncipe das Kreuzfahrtschiff verpasst, bzw. das Schiff legte ohne sie ab. Unter den Gestrandeten sind neben einem Ehepaar offenbar mehrere ältere Menschen, eine Person im Rollstuhl und eine schwangere Frau, wie CNN berichtet.
Kreuzfahrtschiff lässt Passagiere auf afrikanischer Insel zurück
Demnach hatte das Kreuzfahrtschiff an einem Hafen des afrikanischen Inselstaats São Tomé und Príncipe angelegt, damit die Gäste Ausflüge auf der Insel machen können. Als mehrere Passagiere jedoch nicht zur vereinbarten Zeit von ihrem privat gebuchten Ausflug zurück gewesen waren, legte das Schiff ohne sie ab. Obwohl das Schiff erst sogar noch im Hafen lag, als die Gäste ankamen, weigerte sich der Kapitän laut CNN, die Kreuzfahrt-Passagiere noch an Bord zu lassen. Einen Anruf des Hafenmeisters habe der Kapitän abgelehnt.
Erklärung des Kreuzfahrt-Unternehmens: Sie kamen zu spät
Laut einer Erklärung von "Norwegian Cruise Line", die CNN vorliegt, kamen die Passagiere am 27. März zu spät zum Schiff zurück:
"Acht Gäste, die auf einer privaten Tour auf der Insel waren, die nicht von uns organisiert wurde, verpassten den letzten Tender zurück zum Schiff und konnten daher die Zeit um 15:00 Uhr, an der alle an Bord waren, nicht einhalten", heißt es in der Erklärung. "Obwohl dies eine sehr unglückliche Situation ist, sind die Gäste dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass sie zur veröffentlichten Zeit zum Schiff zurückkehren. Diese wird in der täglichen Kommunikation über die Gegensprechanlage des Schiffes allgemein bekannt gegeben und unmittelbar vor dem Verlassen des Schiffes bekannt gegeben."
Passagiere reisen Schiff seit Tagen hinterher
Die Passagiere, die fast alle ohne Pässe, Geld und Wechselklamotten auf er afrikanischen Insel zurückblieben, waren von da an auf sich allein gestellt. Glück im Unglück: Das Ehepaar hatte eine Kreditkarte dabei. So entschieden sich die acht Passagiere dazu, dem Kreuzfahrtschiff auf eigene Faust hinterher zu reisen. Von São Tomé und Príncipe aus sei die Gruppe auf eigene Kosten 15 Stunden lang und durch sechs Länder bis nach Gambia gereist. Dort wollten die Passagiere beim nächsten Stopp der "Norwegian Dawn" wieder auf das Kreuzfahrtschiff kommen. Das Problem: Wegen Ebbe konnte das Schiff den dort geplanten Stopp nicht einlegen. Den zurückgeblieben Passagieren bleib also nichts anderes übrig, als dem Schiff weiter hinterher zu reisen. In Dakar (Senegal) wollen sie nun wieder auf das Kreuzfahrtschiff gelangen.
Kreuzfahrt-Unternehmen will nun Teil der Reisekosten übernehmen
Nachdem es seitens der "Norwegian Cruise Line" erst hieß, dass die Gäste alle dadurch anfallenden Kosten selbst übernehmen müssten, hagelte es im Netz Kritik. Nun lenkte das Kreuzfahrt-Unternehmen ein. Laut RTL teilte ein Sprecher der "Norwegian Cruise Line" am Dienstag mit: "Trotz der Verkettung unglücklicher Ereignisse, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, werden wir diesen acht Gästen die Kosten für ihre Reise von Gambia in den Senegal erstatten."