Bergsteigen: Wieder Massenandrang am Mount Everest? Schon hunderte Anmeldungen für 2024

29. März 2024 11:18 Uhr von Redaktion all-in.de/dpa
Bergsteiger auf dem Mount Everest
Wer den Mount Everest in Nepal besteigt, ist dort schon lange nicht mehr allein unterwegs.
Rizza Alee

Der Bergriese ist bei Abenteurern aus aller Welt weiter sehr beliebt. Noch vor Beginn der Hauptsaison 2024 haben sich mehrere Hundert für den Aufstieg angemeldet. Liegt da an der drohenden Preiserhöhung?

In Nepal beginnt demnächst die Hauptsaison für Mount-Everest-Bergsteiger - und die Behörden gehen wieder von einem großen Andrang aus. Der welthöchste Berg befindet sich an der Grenze zwischen dem armen Himalaja-Land und China und kann von beiden Seiten bestiegen werden.

Bislang hätten rund 400 Abenteurer eine Reise aus Nepal zum "Dach der Welt" bei Expeditionsfirmen gebucht, sagte der Chef der Tourismusbehörde in Kathmandu, Rakesh Gurung, der Deutschen Presse-Agentur. Weitere Reservierungen dürften bis Anfang Mai hinzukommen.

In Nepal befinden sich acht von weltweit 14 Achttausendern. Die Everest-Hauptsaison ist im April und Mai, wenn die Wetterbedingungen am angenehmsten sind. Im Frühling vergangenen Jahres stellte Gurungs Behörde insgesamt 478 Abenteurern aus dem Ausland eine Genehmigung aus, mit der man den Berg besteigen darf. Sie kostet Ausländer 11.000 US-Dollar (rund 10.000 Euro), im kommenden Jahr soll der Preis auf 15.000 US-Dollar steigen.

Gesamtkosten für den Aufstieg: 40.000 Euro und weit darüber

Dieser künftige Preisanstieg könnte dazu beitragen, dass in diesem Jahr noch besonders viele Bergsteiger auf die Spitze wollen, sagte der Chef der Vereinigung nepalesischer Expeditionsfirmen, Rishi Bhandari.

Fraglich ist, wie viel 4.000 Dollar ausmachen, wenn ein Everest-Aufstieg gewöhnlicherweise mindestens 40.000 Euro pro Person kostet - und oft sogar das Doppelte. Darin enthalten sind neben der Behördengebühr ein lokales Helferteam, das die ausländischen Bergsteiger führt, Gepäck trägt und kocht sowie Kosten für Unterkunft, Flüge und Ausrüstung samt Sauerstoffflaschen.

"Reichen Leuten macht es in der Regel nichts aus, etwas mehr auszugeben", meint Bhandari. "Aber viele Bergsteiger sind aus der Mittelklasse, die einfach das Bergsteigen lieben und immer sparen wollen - auch wenn es nur um einige Hundert Dollar geht."

Hunderte Tote und am Mount Everest

Der Mount Everest ist mit 8.848 Metern der höchste Berg der Welt und liegt im Mahalangur Himal in der Region Khumbu in Nepal an der Grenze zu Tibet. Die Erstbesteigung des Gipfels gelang am 29. Mai 1953 durch das Bergsteiger-Duo Edmund Hillary und Tenzing Norgay. Bislang bestiegen weit über 8.000 Alpinisten den Gipfel des Everest - eine weit höhere Zahl scheiterte allerdings.

Mehr als 300 Bergsteiger starben bei der Besteigung des Mount Everest. Ein Großteil der Leichen sind am Berg verblieben und wurde noch nicht geborgen. Einige Tote dienen mittlerweile als Wegmarkierungen auf der Route zum Gipfel. 

© dpa-infocom, dpa:240329-99-503880/2

 

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