"Kulturelle Aneignung"?: Schweiz: Konzert-Abbruch, weil weiße Musiker Reggae spielen

27. Juli 2022 17:16 Uhr von Redaktion all-in.de
Rastas bei weißen Musikern: 'Kulturelle Aneignung'?
Rastas bei weißen Musikern: "Kulturelle Aneignung"?
Tabea auf Pixabay

Sie sorgen für gute Stimmung bei ihren Konzerten. Die Band "Lauwarm" liebt Musik aus anderen Kulturen und spielt gern Reggae. Doch im schweizerischen Bern musste die Band jetzt einen Auftritt abbrechen.

Rastas bei Weißen störten manche Besucher

Der Haarschnitt einiger Bandmitglieder und der Musikstil hätten einigen Gästen nicht gefallen. Die Veranstalter unterbrachen das Konzert in der Brasserie Lorraine, nachdem sich einige Besucher daran gestört hätten, dass einige der weißen Musiker Rasta-Frisuren tragen und die Band Reggae gespielt habe. Das teilten die Veranstalter unter anderem auf Facebook mit.

"Kulturelle Aneignung"?

Nach der Beschwerde hätten sie beschlossen, ihre Gäste vor "kultureller Aneignung" zu schützen. Hintergrund: Kritiker werfen weißen Bevölkerungsgruppen vor, Kultur und Symbole schwarzer Kultur durch Aneignung zu rauben. Auf Instagram reagierte die Band auf den erzwungenen Konzertabbruch: "Mit dem Thema kulturelle Aneignung wurden wir als Band bis jetzt noch nie direkt konfrontiert. Wir begegnen allen Kulturen mit Respekt."

Bandchef: "Machen weiter unsere Musik"

Gegenüber der NZZ sagte der Bandchef: "Wir inspirieren uns von anderen Kulturen und anderen Musikrichtungen, entwickeln diese weiter und machen so unsere Musik." Gleichzeitig versprach er: "Wir stehen zu unserer Musik und werden auch in Zukunft damit weitermachen." Viele Gäste der Brasserie Lorraine haben kein Verständnis für die Haltung der Verantwortlichen und werfen ihnen zudem Inkonsequenz vor. "Besser wenn ihr gar nichts mehr macht in diesem Bereich", heißt es unter anderem in den Kommentaren.