Love-Scamming: Über 10.000 Euro sind weg! Mann aus Illertissen fällt auf Liebesbetrügerin herein

8. April 2024 13:16 Uhr von Redaktion all-in.de
Einer Liebesbetrügerin ist ein Mann aus Illertissen auf den Leim gegangen. Die beiden lernten sich über eine Social-Media-Plattform kennen. (Symbolfoto)
picture alliance / Hauke-Christian Dittrich/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Auf eine Liebesbetrügerin hereingefallen ist ein 54-jähriger Mann aus Illertissen. Er überwies ihr über 10.000 Euro für die angebliche Heimreise - doch das war alles nur Fake.

Ein 54-jähriger Mann aus Illertissen lernte über eine Social-Media-Plattform eine Frau kennen. Diese gaukelte ihm vor, dass sie für das Militär arbeite und in Syrien stationiert sei, berichtet die Polizei. Nun sei sie aber entlassen worden und wolle nach Deutschland reisen. 

Mann aus Illertissen überweist Internetbekanntschaft Geld für angebliche Krankenhausrechnung

Etwas später erklärte sie ihrer neuen Bekanntschaft, dass sie in der Schweiz ein Zugunglück hatte und im Krankenhaus sei. Ihr Geld reiche aber nicht aus für die Krankenhausrechnung. Der 54-Jährige wollte seiner neuen Bekanntschaft helfen und überwies ihr einen niedrigen fünfstelligen Betrag, so die Polizei. Später wurde er allerdings misstrauisch und ihm wurde klar, dass er auf eine Betrugsmasche hereingefallen ist. Der Mann erstattete daraufhin Anzeige bei der Polizei Illertissen.

Love-Scamming: Die Masche

Auf der Suche nach der großen Liebe versuchen viele über das Internet jemanden kennenzulernen. Das nutzen Betrüger aus. Ist ein Kontakt über soziale Netzwerke und Messengerdienste erst einmal hergestellt, überhäufen sie im Internet oder am Telefon ihre Opfer mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit. Das Ziel: Den Opfern das Geld aus der Tasche ziehen. Oft haben die Täter vorher über viele Wochen hinweg ernsthaftes Interesse an ihrer Online-Bekanntschaft vorgetäuscht. Aus diesem Grund fällt es Betroffenen oft nicht schwer, einer ersten Geldforderung nachzukommen. Seinem Partner oder der Partnerin würden die meisten schließlich auch Geld leihen. Doch das ist oft erst der Anfang - weitere Forderungen oder Bitten um Geld folgen. 

Täter täuschen Notlage vor

Plötzlich gibt es angeblich Schwierigkeiten mit der Einreise oder dem Pass. Die Internetbekanntschaften haben eine Autopanne, sind überfallen worden, ihnen wurde die Kreditkarte gestohlen oder sie liegen im Krankenhaus - den Betrügern fallen so einige Szenarien ein, wegen denen sie angeblich dringend schnelles Geld brauchen - und ihre Opfer sind häufig ihre vermeintlich einzige Hoffnung. Oftmals kommen die Täter aus dem Ausland.

Die Fälle im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West

2023 registrierte die Polizei im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, das von Lindau über Oberstdorf und Füssen bis nach Neu-Ulm reicht, 58 erfolgreiche Fälle der Betrugsmasche "Love-Scamming". Die Betrüger erzielten dabei über zwei Millionen Euro. 2024 wurden bereits 14 Fälle mit einer Schadenssumme von knapp 150.000 Euro angezeigt.

Tipps der Polizei: So kann man sich schützen

  • Seid bei jeder Kontaktaufnahme von Unbekannten über das Internet oder über Messenger-Dienste grundsätzlich misstrauisch!
  • Achtet auf Ungereimtheiten und Widersprüche und lasst Euch nicht von fadenscheinigen Ausreden und Erklärungen blenden!
  • Überweist grundsätzlich kein Geld an Menschen, die Ihr nie persönlich kennengelernt oder gesehen habt! Habt Ihr schon Geld gezahlt, macht sie, wenn möglich, sofort rückgängig.
  • Seid misstrauisch, wenn ein persönliches Treffen immer wieder verschoben wird!
  • Erstattet Anzeige: Solltet Ihr in eine solche Situation geraten, wendet Euch umgehend an die Polizei!
  • Wählt im Notfall den Notruf 110!

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