Artikel: Curling: Nachgefragt bei Allgäuer Nationalspielerin Corinna Scholz

31. März 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Ihr erfahrener Skip Andrea Schöpp fiel kurz vor der WM wegen Knieschadens aus. Sind Sie deshalb mit dem siebten Platz zufrieden? Corinna Scholz: Absolut. Aus den Umständen haben wir das Beste gemacht. Mit dem Halbfinale konnten wir diesmal gar nicht kalkulieren.

Für Schöpp ist Melanie Robillard eingesprungen. Als gebürtige Kanadierin hatte sie fast Heimspiel, oder?

Scholz: (lacht) Na ja, nicht ganz. Sie wohnt inzwischen in Madrid und mit dem Curling hatte sie mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2010 eigentlich aufgehört.

Trotzdem hat Ihr Team sie gefragt

Scholz: Genau. Weil sie immer noch eine gute Spielerin ist und weil wir uns von früher kennen.

Aus familiären Gründen war auch der etatmäßige Frauencoach Rainer Schöpp in Kanada nicht dabei. Männertrainer Martin Beiser sprang ein. War das für Sie schwierig?

Scholz: Ja, schon. Denn mein eigener Trainer kennt meine Spielweise natürlich viel besser, aber auch Martin hat uns alle super unterstützt.

Trotz all der Probleme hat Ihr Team fünf von elf Spielen gewonnen und sechs Olympiapunkte gesammelt. Wie greifbar wird dadurch Olympia 2014?

Scholz: Es sollte machbar sein, wenn keine Verletzungen dazwischen kommen. Aber planen kann man das nicht.

Waren Ihre Eltern in Kanada dabei?

Scholz: Nein, die haben die Spiele in Bernbeuren am Fernseher oder im Internet verfolgt und waren immer bestens informiert.

Sie sind in der Sportfördergruppe der Bundeswehr. Ab Montag geht es zur Grundausbildung nach Hannover. Haben Sie schon Bammel?

Scholz: Nein, aber das wird schon anstrengend. Vor allem wird es in den zwei Monaten schwieriger, nebenbei Grundschullehramt zu studieren.

Zeitmanagement ist für Sie aber wahrscheinlich kein Problem mehr

Scholz: Nein, ich habe schon von klein auf gelernt, Schule und Sport unter einen Hut zu bringen.

Wann und wie sind sie eigentlich zum Curling gekommen?

Scholz: Meine Grundschullehrerin hat Curling gespielt. Ich hab es dann mit elf Jahren probiert. Es hat mir gleich Spaß gemacht und seitdem spiele ich.

Bundeswehr, Curling, Studium, bleibt da noch Zeit für Ihren Freund?

Scholz: (lacht) Ja, natürlich. Wir finden schon Zeit, uns zu sehen. Von zuhause habe ich es eh nicht weit bis zu ihm. Da muss ich nur über den Auerberg nach Stötten fahren. Interview: Tobias Bunk