Immer mehr Diebe nehmen Bayerische Friedhöfe ins Visier und reißen sich Grabschmuck und Grabmäler unter den Nagel. Im nördlichen Oberbayern kam es Anfang Februar zu einer ganzen Serie solcher Taten, berichtet die Polizei. Die Diebe hatten es vor allem auf hochwertige Messingschalen abgesehen - vermutlich, um sie einzuschmelzen und das Material später zu verkaufen. Über 70 Diebstähle verzeichnete die Polizei seit Anfang Februar im Raum Ingolstadt. Der Gesamtschaden: Über 30.000 Euro, berichtet die "Tagesschau". Ende Februar gelang es der Polizei zwei Tatverdächtige festzunehmen, zwei 19 und 21 Jahre alten Rumänen.
Polizei nimmt mutmaßliche Grabschmuckdiebe in Ingolstadt und Südhessen fest
Die Polizei ging allerdings von weiteren Tätern aus. Am Mittwochvormittag klickten in Ingolstadt und Südhessen erneut die Handschellen, berichtet die Polizei. Die Beamten nahmen zwei Männer im Alter von 20 und 33 Jahren fest. Weil sie des schweren Bandendiebstahls verdächtigt werden, sitzen sie mittlerweile in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an.
Zahlreiche Diebstähle aus Kirchen und von Friedhöfen in Traunstein
Auch im Raum Traunstein verschwanden zwischen 2022 und 2023 zahlreiche Gegenstände aus Kirchen und Friedhöfen. Darunter: Grablaternen, Grabkerzen, Weihwasserkessel und Skulpturen. Im März wurden dafür drei Männer wegen schweren Bandendiebstahls zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, berichtet die "Tagesschau".
Diebstähle von Friedhöfe sind zwar kein neues Phänomen, doch die Vielzahl und Qualität habe sich geändert. Die gestiegenen Kupferpreise dürfte wohl der Hauptgrund dafür sein. Der "Tagesschau" zufolge zeigen erste Ermittlungserfolge der Polizei, dass es sich dabei häufig um organisierte Diebesbanden handelt, die auf Friedhöfe in Oberbayern zugeschlagen haben.
Keine Häufung von Grabschmuckdiebstählen im Allgäu
Und wie ist die Lage im Allgäu? Gelegentlich komme es zwar auch hier zu Diebstählen auf Friedhöfen, doch von einer Häufung könne keine Rede sein, sagte Holger Stabik, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West auf Anfrage von all-in.de. "Uns ist da nichts bekannt."