Weißbüschelaffe sitzt auf Terrasse im oberbayerischen Moosburg
Ziemlich überrascht dürfte am Wochenende ein Mann im oberbayerischen Moosburg (Landkreis Freising) gewesen sein, als er aus seinem Fenster schaute. Auf seine Terrasse saß nämlich ein Tier, das ganz und gar nicht in diese Gegend passt. Bei dem exotischen Gast handelte es sich um einen kleinen Affen, genauer gesagt um einen Weißbüschelaffen, berichtet die Auffangstation für Reptilien in München.
Mann lockt Weißbüschelaffen in Moosburg mit Banane in Hundetransportkäfig
Der Mann bewahrte einen kühlen Kopf, holte wohl instinktiv eine Banane aus dem Obstkorb und lockte damit das Weißbüscheläffchen in einen Hundetransportkäfig.
Nach dieser erfolgreichen Rettungsaktion verständigte er die Polizei Moosburg. Das Krallenäffchen kam kurze Zeit später bei der Auffangstation für Reptilien in München unter. "Das Äffchen wirkt nicht verwahrlost und macht immerhin einen gepflegten und gut genährten Eindruck", sagte Thomas Türbl, Fachtierarzt der Station.
Auffangstation für Reptilien in München sucht Besitzer
Da stellt sich nun die Frage, wem das Äffchen gehört. Die Auffangstation sucht nach seinem Besitzer. In der Station leben bereits zwei weitere Tiere dieser Art. Sollte sich der Besitzer des Krallenäffchen nicht melden, suchen die Tierschützer nach Paten und einem geeigneten Namen für das entlaufene Äffchen.
Weißbüschelaffen
Weißbüschelaffen sind etwa 18 bis 25 Zentimeter groß, graubraun gefärbt und haben einen etwa 30 Zentimeter langen Schwanz. Ihren Namen verdanken sie ihren weißen, büschelartigen Haaren, die die Ohren umgeben. Weißbüschelaffen kommen im nordöstlichen Brasilien vor. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet reichte von Maranhão oder Piauí bis zum Nordufer des Rio São Francisco. Mittlerweile sind sie auch in anderen Regionen Brasiliens heimisch, etwa in Bahia, Rio de Janeiro und Santa Catarina, aber auch in Buenos Aires. Die kleinen Äffchen leben normalerweise in Wäldern. Sie sind jedoch anpassungsfähig, sodass sie sich mittlerweile auch in Plantagen oder Parkanlagen häuslich eingerichtet haben.