Krankensüberträger: Zecken jagen schon: Bereits mehrere FSME- und über 100 Borreliose-Fälle in Bayern

28. Februar 2024 18:37 Uhr von Redaktion all-in.de
Aufgrund des milden Winters sind Zecken schon sehr aktiv. In Bayern gibt es die ersten FSME- und Borreliose-Fälle.
Aufgrund des milden Winters sind Zecken schon sehr aktiv. In Bayern gibt es die ersten FSME- und Borreliose-Fälle.
picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul

Das Jahr hat gerade erst begonnen und schon sind die Zecken unterwegs. Allein in Bayern gibt es jetzt schon mehrere FSME-Fälle und über 100 Borreliose-Fälle.

Der milde Winter und die mittlerweile recht warmen Temperaturen gefallen Zecken. Schon vor einigen Tagen haben Experten von einem frühen Start der diesjährigen Zeckensaison berichtet. Die blutsaugenden Parasiten sind schon fleißig unterwegs.

 2024: FSME-Fälle und Borreliose in Bayern

Laut dem Bayerischen Gesundheitsministerium wurden bereits fünf FSME-Fälle in Bayern registriert - das seien zwei Fälle mehr als im Vorjahr. Hinzu kommen bereits jetzt 110 Fälle der sogenannten Lyme-Borreliose. Beide Infektionen seien auf Zeckenbisse zurückzuführen, so das Ministerium weiter.

 Über 200 FSME-Fälle im vergangenen Jahr

Im vergangenen Jahr 2023 registrierte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit insgesamt 233 Fälle der sogenannten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Bei einer FSME-Erkrankung kommt es zu Entzündungen des Gehirns, der Hirnhaut und/oder des Rückenmarks. Die Erkranken können schwere Folgen für die Betroffenen haben.

 Bayrische Gesundheitsministerin Gerlach wirbt für FSME-Impfung

Vor dem Hintergrund der frühen Zeckensaison wird die bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach für Schutzimpfungen gegen FSME-Erkrankungen. Bereits nach der zweiten Impfung bestehe ein zeitlich begrenzter Schutz vor dem Ausbruch der Erkrankung. Für einen kompletten Schutz vor FSME sind dann drei Impfungen binnen eines Jahres nötig. 

Insgesamt ist in Bayern nur gut ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung durch eine FSME-Impfung geschützt. Bei den Schulanfängerinnen und -anfängern liegt die Impfquote nur bei 36,8 Prozent. Experten empfehlen eine Impfung für alle, die in FSME-Risikogebieten von Zecken gebissen werden könnten. Das Problem: In Bayern gibt es kaum noch FSME-freie Gebiete. 

Am häufigsten übertragen Zecken dagegen die sogenannte Lyme-Borreliose. Gegen diese Erkrankung gibt es zwar keine Impfung, jedoch könne sie gut mit Antibiotika therapiert werden, so der Präsident des LGL.

Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite des LGL unter diesem Link. Eine Übersicht der FSME-Risikogebiete in Deutschland bietet das Robert-Koch-Institut (LINK).

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