Einen Igel zum Fußballspielen sollen Kinder Anfang März vor einer Grundschule in Bielefeld (NRW) missbraucht haben, berichtet RTL. Den Vorfall machte die Igelhilfe Herford-OWL öffentlich. Demnach bekamen Erwachsene das Ganze mit. Doch statt einzugreifen und die Kinder auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen, sollen sie sich nicht weiter darum gekümmert haben. Schließlich schritt laut RTL eine Anwohnerin ein und kam dem Tier zu Hilfe.
Igeldame wird bei Fußballspiel schwer traumatisiert
Die kleine Igeldame, die den Namen Joy bekam, wurde bei dem Vorfall "schwer traumatisiert", so die Igelhilfe Herford-OWL. Sie war schon davor in keinem guten Zustand. Abgemagert und mit einem hartnäckigen Hautpilz schleppte sie sich durch die Gegend. Bei dem "Fußballspiel" brachen die Tritte der Kinder dem Wildtier auch noch das Schlüsselbein, so dass das Tier kaum noch laufen konnte. Joy wurde zum Intensivpflegefall, berichtet die Igelhilfe. In zeitaufwendiger Einzelpflege päppeln die Helfer sie derzeit wieder auf.
Zwischenzeitlich wurde Joy operiert und befindet sich auf dem Weg der Besserung. "Die liebe Joy ist eine süße und tapfere Kämpferin und wir hoffen sehr, dass sie wieder gesund in die Freiheit entlassen werden darf", schreibt die Igelhilfe auf ihrer Facebook-Seite. Doch bis es soweit ist, werde es noch einige Zeit und viel Training brauchen.
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Schule in Bielefeld will Vorfall nicht weiter thematisieren
"Es ist einfach nur schlimm, was mit Joy passiert ist", so der Verein. Am Tag nach dem Vorfall sprach die gemeinnützige Organisation nach eigenen Angaben mit der Schulleitung und bat darum, den Fall bei den Schülern anzusprechen. Doch laut der Hilfsorganisation reagierte die Schulleitung abweisend.
Igel-Fußball sorgt in den Sozialen Medien für Entsetzen und Fassungslosigkeit
In den Sozialen Medien stieß der Fall auf Empörung. Fast 200 Kommentare bekam der Post auf Facebook. 268 Mal wurde er geteilt. "Was stimmt in unserer Gesellschaft nicht das Kinder mit einem fühlenden Lebewesen Fußball spielen und die Erwachsenen es anscheinend noch völlig ok finden und es nicht für wichtig erhalten die Kinder zu maßregeln und ihnen zu erklären das dieses Verhalten mehr als schändlich ist", empörte sich ein User. "Unglaublich die Reaktion der Schulleitung, da geht einem echt die Hutschnur hoch", kommentiert das Netzwerk Igelfreunde e.V. Niedersachsen/Bremen den Post. Und eine andere Userin schreibt: "Wenn ich (Erzieherin) das lese, fehlen mir die Worte!... Schon in jüngsten Jahren lernen Kinder Empathie und es ist sowohl die Aufgabe der Eltern, wie auch Pädagogen, diese zu fördern."