Schon Frühlingsgefühle: Achtung Kröten! Amphibien gehen heuer deutlich früher auf Wanderschaft

15. Februar 2024 16:44 Uhr von Redaktion all-in.de
Achtung Krötenwanderung: Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte runter vom Gas und aufmerksam fahren, um die Amphibien nicht zu gefährden.
Aufgrund des milden Februars gehen Kröten 2024 deutlich früher auf Wanderschaft als üblich. (Symbolfoto)
Shutterstock

Die Krötenwanderung in Deutschland hat begonnen - deutlich früher als üblich. Grund dafür ist der aktuell sehr milde Februar 2024.

Wegen der milden Temperaturen ist die Natur rund zehn Tage früher dran als üblich, berichtet Wetteronline. Auch einige Amphibien reagieren auf den verkürzten Winter. In vielen Regionen sind bereits Molche, Erdkröten und Co. zu ihren Laichgewässern unterwegs.  

Wann gehen Frösche und Kröten auf Wanderschaft?

Zweimal im Jahr begeben die Frösche und Kröten, die in Deutschland heimisch sind, auf Wanderschaft. Nachdem sie den Winter meist in frostfreien Verstecken überdauert haben, machen sie sich im Frühjahr zwischen Mitte Februar und Anfang Mai auf den Weg. Fast immer mit dem gleichen Ziel: das Laichgewässer, in dem die Amphibien selbst das Licht der Welt erblickt haben. 

Dort treffen sie auf ihre Artgenossen und pflanzen sich fort. Einige wie der Grasfrosch sind früher dran. Er geht schon gegen Ende des Winters in den ersten frostfreien Nächten auf Tour. Andere warten lieber auf wärmere Temperaturen im Frühjahr. 

Krötenwanderung: Wer wandert? 

Sandra Honigs, Stellvertretende Direktorin und Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf, erklärt: "Die noch relativ häufig vorkommende Erdkröte dominiert die sogenannten Krötenwanderungen. Sie legt dabei oft weite Strecken von mehreren hundert Metern und in Einzelfällen sogar bis zu drei Kilometern zurück. Der Europäische Laubfrosch hingegen ist in Deutschland selten geworden. Vor allem in den westlichen Bundesländern sind seine einstigen Lebensräume durch Straßen, einseitig genutzte Kulturlandschaften und die Trockenlegung von Kleingewässern nahezu völlig verschwunden.“ In Gegenden, in denen der Europäische Laubfrosch noch vorkommt, könnte auch er im Frühjahr auf Straßen und Wegen unterwegs sein.  

Gefahrenquellen: Vorsicht auf Straßen und Wegen 

Heutzutage müssen Amphibien immer häufiger auch Straßen überqueren, oft zu einem hohen Preis. Jedes Jahr bezahlen unzählige Amphibien die Wanderung mit ihrem Leben. Unüberwindbare Barrieren wie hohe Bordsteinkanten und Gebäude machen den Tieren ebenso zu schaffen, wie Gullys oder Sackgassen. Doch jeder kann mithelfen, die Tiere zu schützen.  

Hinweisschilder an Wegen und Straßen machen auf die Wanderungen aufmerksam. Wer die Geschwindigkeit beim Autofahren vor allem in der Dämmerung und nachts anpasst, kann Amphibien auf der Straße frühzeitig erkennen, abbremsen oder im besten Fall vorsichtig ausweichen. Daneben bieten viele örtliche Umweltvereine Interessierten die Möglichkeit, aktiv am Amphibienschutz teilzunehmen, beispielsweise durch das Anlegen und Pflegen von Krötenzäunen.