Auch Teile Bayerns und Baden-Württembergs betroffen: Überflutete Straßen und Hagelstürme: Unwetter richten Schäden in Deutschland an

3. Mai 2024 10:21 Uhr von Redaktion all-in.de/dpa
Frankfurt am Main
Autos stehen auf einem überschwemmten Parkplatz in Frankfurt am Main.
Boris Roessler

Wasser in Kellern, auf Straßen, Blitzeinschläge, Zugausfälle: Vor allem im Westen und der Mitte des Landes sorgen Gewitter und Starkregen für Probleme. Auch der Kreis Ahrweiler ist betroffen.

Am Donnerstag fegten zahlreiche Unwetter mit Starkregen über Deutschland und richteten teils großen Schaden an. Auch Teile Bayerns und Baden-Württembergs wurden der Deutschen Presseagentur (dpa) zufolge in Mitleidenschaft gezogen. 

200 Feuerwehreinsätze im Landkreis Aschaffenburg

Vor allem der Norden Bayerns hatte unter dem Wetterumschwung zu leiden. Im Landkreis Aschaffenburg in Bayern lösten Unwetter mit Starkregen mehr als 200 Feuerwehreinsätze aus. Meist waren vollgelaufene Keller die Ursache, wie die Kreisbrandinspektion mitteilte. Mehr als 500 Kräfte aus dem gesamten Landkreis waren demnach im Einsatz.

Hagel und überflutete Straßen in Teilen Baden-Württembergs

In Teilen Baden-Württembergs überfluteten angeschwollene Bäche Fahrbahnen. Besonders hart traf es Bisingen südwestlich von Tübingen, wo laut Polizei am frühen Abend Keller und Straßen unter Wasser standen. Das Rote Kreuz sprach von 60 Einsatzorten in der Region, auch ein Polizeihubschrauber wurde zur Unterstützung gerufen. In Laichingen ging laut der "schwäbischen" am Donnerstag ein Hagelsturm nieder. Am späteren Abend entspannte sich die Lage laut Polizei.

Hang droht bei Heidelberg abzurutschen

In Heiligkreuzsteinach bei Heidelberg drohte laut Polizei ein Hang abzurutschen. In der Landeshauptstadt Stuttgart führten Blitzeinschläge zu mehreren Feuerwehreinsätzen, einige Straßen wurden gesperrt. Im Raum Sigmaringen wurde ein Stellwerk der Bahn durch Blitzschlag lahmgelegt, weshalb am frühen Abend keine Zugfahrten in der Region möglich waren - es kam zu Verspätungen und Teilausfällen.

Erinnerungen an Flutkatastrophe im Ahrtal

Straßen wurden überflutet, das Erdgeschoss eines Altenheims musste evakuiert werden, an Flughäfen und im Bahnverkehr kam es zu Behinderungen. Im Ahrtal weckten die Wassermassen böse Erinnerungen an die Flutkatastrophe von 2021, auch wenn das Unwetter diesmal weitaus glimpflicher ablief.

Rund 300 Hilfseinsätze gab es auch im von der Flutkatastrophe 2021 getroffenen Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Verletzt wurde diesmal jedoch niemand, wie die Polizei mitteilte - es blieb bei vollgelaufenen Kellern und überfluteter Straßen. Die Pegelstände der Ahr, ihrer Nebenflüsse und -bäche wurden engmaschig beobachtet.

Bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 waren in Rheinland-Pfalz 136 Menschen gestorben, davon 135 in der Ahr-Region und einer im Raum Trier. Tausende Häuser wurden zerstört, Straßen und Brücken weggespült. In den Stunden der Flut gab es mehr als 3000 Feuerwehreinsätze im Ahrtal.

Starkregen und Hagelschauer auch in Trier

Auch in Trier wurden am Donnerstag Straßen nach Starkregen überspült, hinzu kamen und Hagelschauer. Das Polizeipräsidium Koblenz berichtete von umgestürzten Bäumen. Auch aus Jünkerath in der Vulkaneifel wurden erhebliche Sachschäden durch vollgelaufene Keller und überflutete Straßen gemeldet.

Kanalisationswasser im Krankenhaus, Altenheim in Hessen teils evakuiert

In Hessen gingen ebenfalls kräftige Schauer nieder, begleitet von Blitz und Donner. In Frankfurt sorgte der Starkregen nach Angaben der Feuerwehr dafür, dass im Bethanien-Krankenhaus Wasser aus der Kanalisation eindrang und auch den Intensivbereich der Klinik erreichte. "Wir konnten den Schaden aber relativ schnell eingrenzen und die Ausbreitung verhindern", sagte Feuerwehrsprecher Thorben Schemmel. Die Patientenversorgung sei nicht in Gefahr. Die Feuerwehr saugte das Wasser am frühen Abend mit Spezialgeräten ab.

Flughafen Frankfurt: Unwetter sorgen für Verspätungen

Am Flughafen Frankfurt wurden während des Gewitters keine Maschinen be- oder entladen, um das Personal zu schützen, wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport erklärte. Viele Abflüge und Ankünfte am Abend verspäteten sich.

Im südhessischen Bad Schwalbach wurde das Erdgeschoss eines Altenheims wegen des Starkregens evakuiert. Die Bewohner wurden zu ihrer Sicherheit in die oberen Etagen gebracht, wie die Feuerwehr mitteilte.

DWD: Heute wird deutlich ruhiger

In der Nacht gab der DWD dann Entwarnung: Alle Unwetterwarnungen in Deutschland konnten aufgehoben werden - auch wenn im Westen zum Tagesstart noch kräftiger Regen zu erwarten war. Dieser sollte aber am Morgen westwärts aus Deutschland abziehen. Im Nordosten könne es noch das eine oder andere kräftige Gewitter geben, hieß es beim DWD. Es werde jedoch ein deutlich ruhigerer Tag im Vergleich zu gestern. Zudem sei mit Temperaturen von bis zu 25 Grad zu rechnen. Im Allgäu wird es jedoch laut Wettervorhersage das Wochenende über kalt und ungemütlich. 

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