Dramatischer Wettlauf mit der Zeit: 160 Grindwale in Westaustralien gestrandet - Viele Helfer im Einsatz

25. April 2024 09:08 Uhr von dpa
Gastrandete Wale in Australien
Wal-Drama in Westaustralien: An einem Strand an der Westküste des Kontinents sind mehr als 160 Grindwale gestrandet.
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Es ist ein Wettlauf mit der Zeit: In Westaustralien sind rund 160 Grindwale gestrandet. Experten und freiwillige Helfer versuchen fieberhaft, die Tiere zu retten.

Wal-Drama in Westaustralien: An einem Strand an der Westküste des Kontinents sind mehr als 160 Grindwale gestrandet. Nach Angaben der Behörde für Artenvielfalt und Naturschutz (DBCA) gerieten die Meeressäuger am Donnerstag nahe der Kleinstadt Dunsborough 250 Kilometer südlich von Perth in flachem Gewässer in Not. Bis zum Mittag (Ortszeit) seien 26 Tiere verendet, zitierte der Sender ABC eine DBCA-Sprecherin. Helfer versuchten fieberhaft, 140 weitere Wale am Leben zu erhalten. 

Es handele sich um vier Gruppen von Walen, die über eine Strecke von 500 Metern an dem Strand lägen. "Basierend auf früheren Strandungen dieser Walart, beispielsweise am Cheynes Beach in der Nähe von Albany im letzten Jahr, führen solche Ereignisse in der Regel dazu, dass die gestrandeten Tiere eingeschläfert werden müssen, was die humanste Lösung ist", teilte der Parks and Wildlife Service des Bundesstaates Western Australia auf Facebook mit. 

Mit Booten versuchten Einsatzkräfte derweil, eine weitere Gruppe von etwa 20 Grindwalen (auch Pilotwale genannt) davon abzuhalten, ebenfalls zu stranden. Etwas weiter von der Küste entfernt befinde sich zudem eine weitere Herde von etwa 110 Walen in tieferem Wasser.

Zahlreiche Tierschützer und Anwohner seien an den Strand geeilt, um bei der Rettung zu helfen und die Tiere mit Wasser zu überschütten, berichteten Medien. Die Behörden forderten die Bevölkerung aber auf, sich den Walen nur unter Anleitung von Experten zu nähern.

Australien: 160 Grindwale gestrandet

Die Situation sei schrecklich sagte der Meeresexperte Ian Wiese, der vor Ort war, Radio ABC Perth. "Es gibt viele Theorien auf der ganzen Welt, aber niemand konnte bisher wirklich eine Ursache für die Massenstrandungen von Walen finden."

1996 strandeten schon einmal hunderte Grindwale in Australien

In der gleichen Region war es 1996 zu einer Massenstrandung von 320 Grindwalen gekommen. Damals konnten fast alle Tiere gerettet werden. 2018 starben im westaustralischen Hamelin Bay 100 Ozeanriesen nach einer Massenstrandung. Im vergangenen Jahr waren am Cheynes Beach östlich der Stadt Albany fast 100 Grindwale gestrandet. Keines der Tiere überlebte. 

Das sind Grindwale

  • Grindwale, auch Pilotwalre genannt, werden bis zu acht Meter groß und drei Tonnen schwer.
  • Die Tiere leben auf der Südhalbkugel praktisch in allen Meeren, auf der Nordhalbkugel nur im Atlantik. 
  • Grindwale bauen laut Experten extrem enge Bindungen untereinander auf.
  • Zu bestimmten Jahreszeiten sind sie in großen Verbänden unterwegs, was das Risiko einer Massenstrandung erhöht.

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