Das serbische Militär hat bei der Nato-geführten Friedenstruppe KFOR die Erlaubnis beantragt, mit 1.000 Mann ins Kosovo einrücken zu können. Ein entsprechendes Schreiben überreichte eine serbische Armeedelegation am Freitag am serbisch-kosovarischen Grenzübergang Merdare an KFOR-Offiziere, wie der serbische Verteidigungsminister Milos Vucevic mitteilte.
Erlaubnis im Vorfeld von US-Diplomaten ausgeschlossen
US-Diplomaten hatten aber bereits im Vorfeld erklärt, dass die Erteilung einer solchen Erlaubnis ausgeschlossen sei. Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hatte dennoch am Donnerstagabend im staatlichen Fernsehsender RTS angekündigt, sie zu beantragen.
Nur mit Zustimmung der KFOR möglich
Vucic berief sich auf eine UN-Sicherheitsratsresolution aus dem Jahr 1999, die die Anwesenheit serbischer Sicherheitskräfte im Kosovo als Möglichkeit erwähnt. Eine solche wäre aber auf ein enges Mandat begrenzt und strikt an die Zustimmung der KFOR gebunden.
Seit 2008 unabhänig
Das Kosovo gehörte bis 1999 zu Serbien. Nach einer Nato-Intervention gelangte es zunächst unter die Verwaltung der UN-Mission Unmik. 2008 erklärte es sich für unabhängig. Die KFOR sorgt bis heute für die militärische Sicherheit des Landes.
Serbien heizt Spannungen an
Die Führung in Belgrad erkennt die Eigenstaatlichkeit seiner einstigen Provinz nicht an. Ethnische Serben, die in einem kompakten Siedlungsgebiet im Nord-Kosovo leben, instrumentalisierte sie auch jüngst wieder, um Spannungen anzuheizen.