In 2000 Metern Höhe: In Sneakern und Jogginghosen! Bergwacht rettet Niederländer an der Zugspitze

18. April 2024 05:42 Uhr von Redaktion all-in.de
Dieses von der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen veröffentlichte Bild zeigt die Rettung eines der beiden Männer im Schnee.
Bergwacht Garmisch-Partenkirchen

Mit Sneakern und Jogginghosen auf die Zugspitze? Diese äußerst schlechte Idee zweier Niderländer hat jetzt die Bergwacht auf den Plan gerufen.

Am Dienstag gegen 15 Uhr wurde die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen von zwei jungen Männern um Hilfe gebeten. Die beiden Niederländer wollten nach Angaben der Bergwacht zu Fuß über das Reintal auf die Zugspitze. Der Weg über das Reintal gilt als die längste, aber bergsteigerisch am wenigsten anspruchsvolle Route auf die Zugspitze. Doch in den bayerischen Bergen herrschen in größerer Höhe derzeit noch winterliche Verhältnisse mit tiefem Schnee und zeitweise Minustemperaturen. 

Auf Höhe der Knorrhütte, eine Schutzhütte des Deutschen Alpenvereins auf 2051 Metern Höhe, war die Reise für die beiden Männher so auch beendet. Aufgrund des Schnees und der Kälte kamen sie nicht weiter. "Es schien sich herausgestellt zu haben, dass weder Sneaker noch Jogginghosen tauglich sind, um damit im Winter die Zugspitze zu besteigen", so der süffisante Kommentar der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen auf Facebook.

Die beiden wurden schließlich durch zwei Einsatzkräfte und einen Hubschrauber der Polizei Oberbayern aus ihrer Misere gerettet. Die Alpine Einsatzgruppe der Polizei prüft nun, ob sie für den Einsatz aufkommen müssen. 

Bergwacht muss Männer in Turnschuhen an der Zugspitze retten

Trotz teilweise fast schon sommerlicher Temperaturen im Tal herrschen in den höheren Lagen der Alpen immer noch winterliche Verhältnisse. Wintersportlern sollten sich weiterhin auf Schnee einstellen, raten Experten. Auch in den kommenden Tagen kann es bis ins höhere Flachland zeitweise schneien. Die Lawinengefahr soll wegen des Neuschnees in den kommenden Tagen noch steigen, so der Lawinenwarndienst Bayern.

Generell rät die Bergwacht dazu, sich auf Touren in den Bergen stets gründlich vorzubereiten. "Das beginnt mit der Auswahl der passenden Tour – die dem eigenen alpinen Können und Wissen entsprechen sollte – über die richtige Ausrüstung und Orientierung, bis hin zum Abrufen des Wetterberichtes, um sich über mögliche Gewitter und Wetterumstürze zu informieren", sagte etwa Peter Haberstock, Geschäftsstellenleiter der Bergwacht Allgäu, in einem Interview. Seit Corona stellten die Bergwachten fest, "dass immer mehr Menschen in den Bergen unterwegs sind, die sich in keiner Weise bewusst sind, was da auf sie zu kommt, weil sie das alpine Gelände nur von den Hochglanzbildern aus dem Netz kennen. Und dann kommt die große Überraschung, dass zum Beispiel im Juni noch Schnee liegen oder das Wetter mal schnell umschlagen kann." 

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